#056 – Inkontinenz vorbeugen
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Dein heutiges Gesundheits Upgrade
- Zahl der Woche – 100 kcal
- So entsteht Inkontinenz
- Präventive Maßnahmen gegen Blasenschwäche
- Challenge der Woche – Einmal Beckenboden bitte!
- Zitat der Woche
Zahl der Woche – 100 kcal
Aktuell zähle ich meine Kalorien und versuche, überschüssiges Fett loszuwerden. Ich habe auch schon ein paar Kilos abgenommen, merke aber, dass mein Hunger immer größer wird. Woran das liegen könnte, erklärt diese Studie: Eine Untersuchung des US-amerikanischen National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Disease zeigt, dass der Körper bei Gewichtsverlust gegensteuert, indem er den Appetit erhöht. Für jedes verlorene Kilogramm Körpergewicht steigt der tägliche Kalorienbedarf um etwa 100 Kilokalorien. Das bedeutet, dass bei einem Verlust von 5 Kilogramm der Körper täglich 500 Kilokalorien mehr einfordert.
Zusätzlich verlangsamt sich der Stoffwechsel während einer Diät. In der Studie mit Teilnehmern der US-Fernsehshow „The Biggest Loser“ wurde festgestellt, dass nach 30 Wochen intensiver Gewichtsabnahme der Stoffwechsel um mehr als 600 Kilokalorien pro Tag reduziert war. Diese Anpassungen des Körpers erschweren es, das reduzierte Gewicht langfristig zu halten.
Ein weiteres Hindernis ist die „Erinnerung“ der Fettzellen an das frühere Übergewicht. Forschungen der ETH Zürich ergaben, dass Fettzellen auch nach einer Gewichtsabnahme genetische Markierungen beibehalten, die sie dazu veranlassen, mehr Zucker und Fett aufzunehmen. Dies kann den sogenannten Jojo-Effekt fördern.
All diese Studien zeigen, dass es aufgrund dieser Mechanismen sehr schwer sein kann, dauerhaft Gewicht zu verlieren. Doch allein schon diese Erkenntnis/Wissen kann dabei helfen, das Ganze durchzustehen. Ein langfristiger Erfolg beim Abnehmen erfordert daher nicht nur eine Reduktion der Kalorienzufuhr, sondern auch eine Anpassung des Lebensstils, einschließlich regelmäßiger körperlicher Aktivität und einer Ernährung mit viel Gemüse, Obst & Proteinen.
So entsteht Inkontinenz

Erstellt mit Dall-E
Inkontinenz, vor allem Harninkontinenz ist zwar im Alter häufig, aber keine normale Alterserscheinung. Inkontinenz, der unkontrollierte Verlust von Harn oder Stuhl, betrifft weltweit Millionen von Menschen und stellt ein bedeutendes gesundheitliches und soziales Problem dar. In Deutschland sind etwa 9 Millionen Menschen betroffen, was ungefähr 11–12 % der Bevölkerung entspricht.
Die Häufigkeit von Inkontinenz steigt mit dem Alter deutlich an. Während etwa 10 % der 20–30-Jährigen betroffen sind, steigt dieser Anteil bei den 40–50-Jährigen auf 25 % und erreicht bei Personen über 80 Jahren etwa 40 %. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere aufgrund von Faktoren wie Schwangerschaft, Geburt und den Wechseljahren. Mit zunehmendem Alter nähert sich die Verteilung jedoch zwischen den Geschlechtern an.
Entstehung und Arten der Inkontinenz
Inkontinenz kann in verschiedene Formen unterteilt werden, abhängig von den zugrunde liegenden Ursachen und Symptomen:
- Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz): Hierbei kommt es bei körperlicher Anstrengung wie Husten, Niesen oder Lachen zu ungewolltem Harnverlust. Ursachen können eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur oder des Schließmuskels sein, oft bedingt durch Schwangerschaft, Geburt oder Operationen.
- Dranginkontinenz: Betroffene verspüren einen plötzlichen, starken Harndrang und können die Blase nicht rechtzeitig entleeren. Ursachen können Blasenentzündungen, neurologische Erkrankungen oder altersbedingte Veränderungen der Blase sein.
- Mischinkontinenz: Eine Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz, bei der sowohl ungewollter Harnverlust bei körperlicher Anstrengung als auch plötzlicher Harndrang auftreten.
- Überlaufinkontinenz: Hierbei kommt es durch eine unvollständige Blasenentleerung zu ständigem oder häufigem Harnverlust. Ursachen können eine vergrößerte Prostata oder neurologische Störungen sein.
- Funktionelle Inkontinenz: Tritt auf, wenn körperliche oder geistige Einschränkungen das rechtzeitige Erreichen der Toilette verhindern, obwohl die Blasenfunktion normal ist.
Neben physischen Ursachen können auch Wechselwirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten zur Inkontinenz führen. Einige Arzneimittel, wie Diuretika, Antidepressiva oder Anticholinergika, können die Blasenfunktion beeinflussen und somit das Risiko einer Inkontinenz erhöhen.
Psychische und soziale Auswirkungen der Inkontinenz
Inkontinenz hat nicht nur körperliche, sondern auch erhebliche psychische und soziale Folgen. Betroffene empfinden häufig Scham, Angst und Verlegenheit, was zu einem Rückzug aus dem sozialen Leben führen kann.
Aktivitäten werden eingeschränkt, soziale Kontakte vermindert und das Selbstwertgefühl leidet. Es findet wieder weniger Bewegung statt, die Muskelmasse nimmt ab, der Alterungsprozess beschleunigt sich. Dabei ist diese Krankheit sehr gut behandelbar.
Präventive Maßnahmen gegen Blasenschwäche
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die bereits in jungen Jahren ergriffen werden können, um das Risiko einer Inkontinenz im späteren Leben zu reduzieren:
- Beckenbodentraining: Regelmäßige Übungen stärken die Beckenbodenmuskulatur und können helfen, einer Inkontinenz vorzubeugen. Übungen findest du hier.
- Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr (etwa 2,5-3 Liter pro Tag) und ballaststoffreicher Kost kann Verstopfung verhindern, die den Beckenboden belastet. Zudem sollte auf Rauchen verzichtet werden, da chronischer Husten den Beckenboden schwächen kann.
- Gewichtskontrolle: Übergewicht erhöht den Druck auf den Beckenboden und kann das Risiko einer Inkontinenz steigern.
- Vorsorgeuntersuchungen: Durch den Besuch beim Frauenarzt oder beim Urologen können frühzeitig Veränderungen festgestellt werden wie z.B. Blasen- oder Prostatakrebs.
- Verzicht auf bestimmte Genussmittel: Der Konsum von Koffein, Alkohol und Nikotin kann die Blasenfunktion beeinträchtigen und sollte daher reduziert oder vermieden werden.
- Genetische Faktoren können ebenfalls eine Rolle spielen. Eine familiäre Veranlagung kann das Risiko erhöhen, insbesondere wenn nahe Verwandte bereits betroffen sind. Dennoch können präventive Maßnahmen helfen, das individuelle Risiko zu reduzieren.
Durch frühzeitige Vorsorge und einen bewussten Lebensstil kann das Risiko einer Inkontinenz deutlich gesenkt werden. Bei ersten Anzeichen solltest du sofort einen Arzt aufzusuchen, um frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen
Challenge der Woche – Einmal Beckenboden bitte!
Wie du siehst, kann ein bisschen Pipi in der Hose weite Kreise mit sich ziehen, obwohl die Krankheit gut behandelbar und präventiv in vielen Fällen vermeidbar ist. Aus diesem Grund ist es deine heutige Wochenaufgabe ein Beckenbodentrainnig zu absolvieren.
In diesem 13 minütigen Video werden dir einfache und effektive Übungen gezeigt. Absolviere diese und baue einzelne Übungen regelmäßig in deinen Alltag ein. Nach dem Aufstehen oder kurz vor dem ins Bett gehen. Deine Blase wird es dir im Alter danken!
Zitat der Woche
„Die Inkontinenz bringt Betroffene nicht um, sie nimmt ihnen nur das Leben“ – Dr. Janet Brown