#057 – Geriater im alter
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Dein heutiges Gesundheits Upgrade
- Zahl der Woche – 30 Minuten
- Der Coach für das letzte Drittel
- Alt werden ist ein Vergnügen
- Challenge der Woche – Medikamente Check
- Zitat der Woche
Zahl der Woche – 30 Minuten
30 Minuten – das ist die magische Zahl für alle, die mittags kurz die Augen schließen wollen, ohne danach wie ein Zombie durch den Tag zu schleichen. Warum? Weil genau diese Dauer den besten Mix liefert:
- Bessere Laune,
- schnellere Reaktion
- und ein aufgefrischtes Gedächtnis – ganz ohne das fiese „Ich-bin-noch-halb-im-Traum“-Gefühl.
Wissenschaftler haben getestet, wie sich verschiedene Nickerchen-Längen auf Hirnleistung und Stimmung auswirken:
- 10 Minuten? Bringen einen kleinen Wachmacher, aber kaum was für’s Gedächtnis.
- 60 Minuten? Gutes Gedächtnis-Upgrade, aber hallo Schlafträgheit – du brauchst bis zu 4 Stunden, um wieder klarzukommen.
- Und 30 Minuten? Jackpot.
Zu lang schlafen mittags kann übrigens richtig kontraproduktiv sein. Der Kopf fühlt sich danach an wie Watte, weil das Gehirn (vor allem der Teil fürs Denken und Entscheiden) einfach noch nicht ganz wach ist – das nennt man „Schlafträgheit“. Und die kann deine Leistung direkt nach dem Aufwachen um bis zu 50 % drosseln. Kurz gesagt: Wenn du mittags nicht wie ein Zombie wiederauferstehen willst – stell dir den Wecker auf 30 Minuten.
Der Coach für das letzte Drittel

Erstellt mit Dall-E
Wenn es im Alter an allen Ecken zwickt, stellt sich oft die Frage: Welcher Arzt ist jetzt eigentlich zuständig? Die Antwort: der Geriater. Ein Geriater ist spezialisiert auf ältere Menschen – nicht nur medizinisch, sondern auch in Sachen Psyche, Alltag und Pflege. Er betrachtet den ganzen Menschen und nicht nur ein einzelnes Symptom. Also eher Generalist mit Altersfokus statt Facharzt mit Tunnelblick.
Ab wann sollte man zum Geriater?
Pauschal ab 70, aber wenn man vorher schon merkt, dass die Kraft nachlässt, die Medikamente sich stapeln und der Alltag schwerfällt, dann ruhig auch früher hingehen. Typische Themen sind Sturzprophylaxe, Gedächtnisprobleme, Multimedikation oder steigender Pflegebedarf. Es geht um Prävention, nicht nur Reaktion.
Geriatrie vs. Palliativmedizin – was ist was?
Geriatrie bedeutet Behandlung älterer Menschen mit dem Ziel, ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Palliativmedizin ist die Begleitung schwerkranker Menschen, bei denen Heilung nicht mehr möglich ist. Der Fokus liegt auf Linderung von Beschwerden. Beides kann sich überschneiden, hat aber unterschiedliche Schwerpunkte.
Wer zahlt das Ganze?
Gute Nachricht: Geriatrische Behandlungen sind Kassenleistung. Auch Reha-Maßnahmen oder spezielle geriatrische Tageskliniken werden meist von der Krankenkasse übernommen – mit entsprechender Verordnung.
Fazit: Der Geriater ist im Alter der beste Ansprechpartner – medizinisch, menschlich und praktisch. Kein Arzt der letzten Stunde, sondern eher der Coach für ein gutes letztes Drittel.
Alt werden ist ein Vergnügen

Auf das Thema Geriatrie bin ich durch das Buch von Dr. med. Jürgen Bludau gestoßen. Es hat mir die Augen geöffnet – plötzlich wurde mir klar, was im Alter alles auf einen zukommen kann. Dr. Bludau ist praktizierender Geriater, hat viele Jahre in den USA gearbeitet und ist inzwischen wieder in Deutschland tätig. In seinem Buch nimmt er kein Blatt vor den Mund und spricht über Themen, die viele lieber verdrängen:
- Schlafstörungen
- Schwindel und Stürze
- Arthrose und Krebs
- Demenz und Inkontinenz
- Sex im Alter
- und viele weitere Alltagsthemen
Dazu gibt es konkrete Fallbeispiele aus seiner Praxis und vor allem: Tipps, wie man Problemen frühzeitig vorbeugen kann. Was mir besonders hängen geblieben ist: Wie sensibel der Körper im Alter auf Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel reagiert – Stichwort Neben- und Wechselwirkungen. Daran hatte ich ehrlich gesagt vorher nie gedacht.
Das Buch hat mir nicht nur neues Wissen gebracht, sondern auch Respekt vor dem Älterwerden. Und genau das wünsche ich auch anderen: weniger Angst, mehr Verständnis – und das nötige Wissen, um gut vorbereitet zu sein.
Wer wissen will, was im Alter realistisch auf einen zukommt – und wie man vieles davon aktiv beeinflussen kann – dem kann ich dieses Buch* wirklich ans Herz legen.
Challenge der Woche – Socialize
Um Klarheit über alles, was du deinem Körper zuführst zu erlangen, lautet deine heutige Wochenchallenge einen Medikamenten Check durchzufüren – von verschreibungspflichtigen Tabletten bis hin zu harmlos wirkenden Nahrungsergänzungsmitteln. Denn gerade im Alter können Wechselwirkungen schnell zur versteckten Gefahr werden.
So geht’s:
- Sammeln: Alle Medikamente, Vitamine, Supplemente zusammentragen.
- Liste machen: Name, Dosierung, Einnahmezeit, Zweck notieren.
- Beipackzettel checken: Neben- und Wechselwirkungen überfliegen.
- Beratung holen: Liste beim Arzt oder Apotheker zeigen, Fragen klären.
- Reflektieren: Was überrascht? Was kann weg? Was verbessern?
Warum?
Weil viele Mittel = viele Risiken. Ein Check schafft Klarheit, schützt die Gesundheit – und kostet dich nur ein bisschen Zeit.
Zitat der Woche
„We cannot change the outcome, but we can affect the journey“ – Ann Richardson