Supercentenarian

Analyse eines Supercentenarians

#090 – Analyse eines Supercentenarians

Dieser Beitrag ist Teil unseres wöchentlichen Newsletters. Jeden Mittwoch um 11 Uhr bekommst du von uns eine 5-10 Minuten lange E-Mail mit neusten Studien, Trainings- & Ernährungsplänen, Challenges und vieles mehr um das Thema Longevity. Trage dich doch gleich für den komplett kostenfreien Newsletter ein (abmelden jederzeit möglich).

Dein heutiges Gesundheits Upgrade

  • Longevity Highlight der Woche
  • Analyse eines Supercentenarians
  • Was können wir daraus lernen?
  • Challenge der Woche – Daily Joghurt
  • Zitat der Woche

Longevity Highlight der Woche


Es ist wieder so weit: Die Eisbade-Saison hat bei mir offiziell begonnen! Meine Regentonne ist frisch befüllt – letzte Woche habe ich sie direkt eingeweiht. Und ja, sie ist so kalt, wie sie klingt. Warum ich mir das antue? Es gibt eine Menge körperlicher Vorteile:

  • Stärkung des Immunsystems
  • Besserer Kreislauf
  • Schnellere Regeneration

Doch der wichtigste Effekt ist für mich der mentale Boost. Jedes einzelne Mal kostet es Überwindung, in dieses eiskalte Wasser zu steigen. Und jedes Mal, wenn ich’s geschafft habe, fühle ich mich wie eine Maschine: wach, fokussiert, unbesiegbar.

Der Dopamin-Kick danach ist kein Mythos. Es fühlt sich an wie ein natürlicher Rausch – ganz ohne Nebenwirkungen, dafür mit Langzeitnutzen. Wer noch eine einfache, aber effektive Methode sucht, um Körper und Kopf zu pushen – ab in die Tonne, See oder die kalte Dusche!


Analyse eines Supercentenarians

Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666379125004410

Okay, du weißt jetzt, was der zirkadiane Rhythmus ist – aber wie findest du raus, was dein persönlicher Takt ist? Und wie nutzt du ihn im Alltag?

117 Jahre alt – so alt wurde die Frau, die in einer kürzlich veröffentlichten Studie als ältester lebender Mensch umfassend untersucht wurde. Mit ihrem Alter ist sie eine sogenannte Supercentenarian – eine Person die über 110 Jahre alt ist. Ein Jahr vor ihrem Tod, im Alter von 116 Jahren, analysierten Forscher ihren Körper bis ins kleinste Detail: Genom, Mikrobiom, Blutwerte, Epigenetik, Stoffwechsel und Proteine. Die Ergebnisse geben faszinierende Einblicke in die Biologie extremen Alterns – und liefern Hinweise darauf, was wirklich zählt, um gesund alt zu werden.

Besonders spannend: Die Frau war bis ins höchste Alter weitgehend gesund. Keine chronischen Erkrankungen, kein Krebs, keine schweren kognitiven Defizite. Das allein ist bemerkenswert – und Grund genug, sich ihren Lebensstil und ihre Biologie genauer anzuschauen.

Genetisch war die Frau keineswegs ein „Supermutant“. Sie hatte keine der bekannten extremen Langlebigkeitsvarianten wie das FOXO3-Gen. Ihre Telomere – also die Schutzkappen am Ende der Chromosomen, die mit jeder Zellteilung kürzer werden – waren sogar auffallend kurz. Zudem wurden bei ihr klonale Mutationen in den Blutzellen gefunden, die normalerweise mit einem erhöhten Risiko für Blutkrebs wie Leukämie verbunden sind. Auch das Immunsystem zeigte altersbedingte Veränderungen, etwa eine Häufung sogenannter alter B-Zellen – ein typisches Zeichen für ein alterndes Abwehrsystem.

Trotz dieser Risikofaktoren war ihr Stoffwechsel stabil, ihr Immunsystem funktionierte effizient und entzündungsarm. Besonders war auch ihr Mikrobiom: außergewöhnlich vielfältig, reich an gesundheitsfördernden Bakterien wie Bifidobakterien. Ernährungstechnisch lebte sie schlicht und konstant: mediterrane Kost, proteinreich, viel Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte – und täglich drei Joghurts. Zucker und Snacks? Kaum bis gar nicht.

Die Studie zeigt, es braucht keine perfekten Gene, um gesund alt zu werden. Entscheidend scheint zu sein, wie wir über Jahrzehnte mit dem umgehen, was wir beeinflussen können.

Was können wir daraus lernen?

Die Fallstudie der 117-jährigen Frau liefert spannende Impulse für alle, die gesund alt werden wollen. Auch wenn wir unsere Gene nicht beeinflussen können, gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die wir sehr wohl selbst steuern können. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Trotz kurzer Telomere – einem Marker, der normalerweise mit schnellerem Altern assoziiert ist – blieb sie gesund und lebte deutlich länger als die meisten Menschen.
  • Sie trug keine bekannten Langlebigkeitsgene wie FOXO3. Trotzdem hatte sie eine Kombination seltener genetischer Varianten, die wohl insgesamt protektiv wirkten.
  • Im Blut fanden sich Mutationen, die theoretisch das Risiko für Leukämie erhöhen – sie bekam aber nie Krebs.
  • Ihr Mikrobiom war außergewöhnlich vielfältig, geprägt von „guten“ Darmbakterien wie Bifidobakterien. Wahrscheinlich durch ihren täglichen Joghurt-Konsum.
  • Ihre Ernährung war konstant mediterran: viel Eiweiß, wenig Zucker, viele Ballaststoffe, kaum verarbeitete Lebensmittel.
  • Ihre epigenetische Uhr zeigte ein biologisches Alter von nur 93 Jahren – also ganze 23 Jahre „jünger“ als ihr tatsächliches Alter.
  • Sie hatte kaum systemische Entzündungen, was als Schlüsselmechanismus für gesundes Altern gilt.

Diese Frau hatte genetische Risiken – und wurde trotzdem 117 Jahre alt. Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass unsere Lebensweise viele biologische Schwächen ausgleichen kann. Statt auf genetisches Glück zu hoffen, lohnt es sich, bei Ernährung, Bewegung, Schlaf und Mikrobiom anzusetzen – am besten langfristig und konsequent.


Challenge der Woche – Daily Joghurt

Inspiriert von der Ernährung der ältesten Frau der Welt, starten wir diese Woche die Joghurt-Boost-Challenge: Iss jeden Tag eine Portion Naturjoghurt – am besten ungesüßt, mit lebenden Kulturen und ohne unnötige Zusätze.

  • Nimm täglich 150–200 g Naturjoghurt
  • Optional: mit ein paar Beeren oder Leinsamen aufwerten
  • Kein Zucker, keine Aromen – echte Bakterien, echter Effekt

Warum? In der Studie fiel auf: Die Frau aß täglich drei Joghurts – über Jahre hinweg. Ihr Mikrobiom war außergewöhnlich vielfältig, mit besonders vielen Bifidobakterien, die mit gesunder Verdauung, weniger Entzündungen und besserem Immunsystem in Verbindung stehen. Joghurt allein ist kein Wundermittel, aber ein einfach umsetzbarer Hebel, um deinem Mikrobiom etwas Gutes zu tun.

Zitat der Woche

Wer in einem gewissen Alter frühere Jugendwünsche und Hoffnungen realisieren will, betrügt sich immer; denn jedes Jahrzehnt des Menschen hat sein eigenes Glücke, seinen eigenen Hoffnungen und Aussichten“ – Johann Wolfgang von Goethe

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert