Schlaganfall vermeiden

Schlaganfall vermeiden

#083 – Schlaganfall vermeiden

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  • Zahl der Woche – 6,4 km/h
  • Schlaganfall richtig erkennen
  • Schlaganfall Prävention
  • Challenge der Woche – Schlaganfallrisiko
  • Zitat der Woche

Zahl der Woche – 6,4 km/h

Wie schnell gehst du? Eine aktuelle Meta‑Analyse hat untersucht, wie dein Gehtempo mit dem Risiko für Typ‑2‑Diabetes zusammenhängt. Die Forscher:innen werteten 10 prospektive Kohortenstudien aus. 

  • Sie verglichen Menschen, die „gemütlich gehen“ (< 3,2 km/h), mit denen, die zügiger oder sogar brisk gehen (> 6,4 km/h).Im Ergebnis zeigte sich ein klarer Trend: Wer schneller geht, hat einen niedrigeren Diabetes‑Risiko.
  • Wer mit mittlerem Tempo (ca. 3,2–4,8 km/h) ging, hatte ein um ca. 15 % niedrigeres Risiko verglichen mit gemütlichem Tempo (Relatives Risiko [RR] = 0,85).
  • Bei „ziemlich zügigem“ Gehen (4,8–6,4 km/h) lag das Risiko etwa 24 % niedriger (RR = 0,76).
  • Und bei richtig flottem Gehen (> 6,4 km/h) war das Diabetesrisiko sogar um rund 39 % geringer (RR = 0,61). 

Die Autoren betonen jedoch: Die Qualität der Belege ist „low to moderate“, und einige Studien wiesen Verzerrungsrisiken auf. Leider ist in der Studie nicht angegeben, wie lange man in diesem Tempo gehen soll. Aber der Signaleffekt spricht dafür, dass es nicht nur auf Menge der Bewegung ankommt, sondern auch auf Tempo. Für deinen Alltag heißt das: Ein bisschen schneller gehen könnte mehr bewirken, als du denkst — also, wie wäre es mit dem nächsten Spaziergang in flottem Schritt?


Schlaganfall richtig erkennen

Schlaganfall vermeiden

Erstellt mit Dall-E

Ein Schlaganfall kommt plötzlich – und oft mit voller Wucht. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Etwa 1,8 Millionen leben mit den Folgen. Viele tragen bleibende Schäden davon, etwa jeder Fünfte stirbt innerhalb der ersten Wochen.

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Medizinisch gesehen ist ein Schlaganfall ein „Herzinfarkt im Kopf“ – also ein akuter Ausfall der Gehirndurchblutung. Meist ist ein Gefäß verstopft (ischämischer Schlaganfall), seltener platzt ein Gefäß (hämorrhagischer Schlaganfall). Beides führt dazu, dass Nervenzellen absterben.

Zeit ist Gehirn – sprichwörtlich

Für eine wirksame Behandlung (z. B. mit Gerinnsel-auf­lösenden Medikamenten) bleiben nur 4,5 Stunden. Jede Minute zählt. Danach steigt das Risiko für bleibende Schäden rapide an.

Wie entsteht ein Schlaganfall – Risikofaktoren & Lebensstil

Ein Schlaganfall ist meistens vermeidbar. Wichtige Risikofaktoren sind:

  • Bluthochdruck,
  • Diabetes mellitus,
  • Rauchen,
  • Übergewicht und Bewegungsmangel,
  • Erhöhtes Cholesterin,
  • Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörung),
  • ungesunde Ernährung & hoher Alkoholkonsum.

Die Kombination solcher Faktoren führt über Jahre zu Arteriosklerose, Gefäßverengungen oder instabilen Plaques, die sich lösen oder Gefäße verstopfen können – oder zu Schwäche der Gefäßwand, die eine Blutung auslöst.

Wie erkennt man einen Schlaganfall – bei Mann vs. Frau?

Grundsätzlich gelten dieselben Warnzeichen, doch Frauen zeigen häufiger “unspezifische Symptome”, wodurch ein Schlaganfall leichter übersehen wird. Typische Zeichen (bei beiden Geschlechtern):

  • plötzliche Schwäche oder Lähmung in Gesicht, Arm oder Bein (meist nur auf einer Seite)
  • Sprachstörung, undeutliche Aussprache
  • plötzliche Sehstörungen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
  • starker Kopfschmerz ohne klaren Auslöser

Bei Frauen besonders häufig auftretende oder zusätzlich gemeldete Symptome:

  • Müdigkeit, allgemeines Schwächegefühl
  • Verwirrtheit, Benommenheit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen als ein dominantes Symptom

Weil diese Symptome weniger typisch sind, melden Frauen oft später, dass etwas nicht stimmt – und das kann kritisch sein. Männer erleiden zwar etwas häufiger einen Schlaganfall (gemessen an Neu­erkrankungsraten), Frauen sterben allerdings häufiger daran — und das teils, weil sie im Durchschnitt älter sind, wenn der Schlaganfall auftritt, und teils, weil Symptome bei Frauen oft weniger typisch sind und damit später erkannt werden. Im Jahr 2022 starben in Deutschland 37.292 Menschen an einem Schlaganfall. Davon waren 20.747 Frauen und 16.545 Männer.


Schlaganfall vermeiden

Viele Schlaganfälle ließen sich verhindern – Studien schätzen, dass bis zu 70 % der Fälle durch gutes Risikomanagement vermeidbar sind. Damit du für dich selbst etwas tun kannst, hier eine Übersicht mit den wichtigsten Maßnahmen – klassische und spezifische: 

Klassische Prävention – die Basics

  • Nicht rauchen: Tabakkonsum schädigt die Gefäßwände, fördert Ablagerungen und erhöht das Schlaganfallrisiko deutlich.
  • Alkohol nur in Maßen: Zu viel Alkohol treibt den Blutdruck in die Höhe und belastet die Gefäße.
  • Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, dafür wenig gesättigte Fette und Salz – so bleiben die Gefäße flexibel und das Risiko sinkt.
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche, z. B. zügiges Gehen, halten Herz und Gefäße fit. Intensivere Bewegung steigert den Effekt.
  • Übergewicht vermeiden oder reduzieren: Ein normaler BMI schützt vor Bluthochdruck, Diabetes und weiteren Risikofaktoren.
  • Bluthochdruck senken und behandeln: Er gilt als einer der stärksten Risikofaktoren überhaupt – deshalb regelmäßig messen und bei Bedarf behandeln.
  • Cholesterin und Blutfette regulieren: Gesunde Werte verhindern, dass sich Arterien verengen und Ablagerungen entstehen.
  • Diabetes & Blutzuckerkontrolle: Hohe Blutzuckerwerte schädigen langfristig die Gefäße – deshalb gilt: regelmäßig kontrollieren und im Zielbereich halten.

Spezifische/vertiefende Maßnahmen

  • Wenn du überlegst, Eisbaden in dein Leben zu integrieren, tue es vorsichtig: immer langsam beginnen, nicht allein, und im Zweifelsfall Rücksprache mit Ärzt:in halten
  • Schlaganfallrisiko Test machen: Siehe Challenge der Woche
  • Stressmanagement & psychische Gesundheit: Eine aktuelle Studie zeigte: Chronischer Stress kann das Schlaganfallrisiko um bis zu 30 % erhöhen.
  • Sekundärprävention nach erstem Schlaganfall: Sobald ein Schlaganfall passiert ist, gelten verschärfte Maßnahmen – mehr regelmäßige Kontrollen, Medikamente und Lebensstiloptimierung
  • Eisbaden kann in einem gesunden Rahmen (kurze Dauer, langsame Gewöhnung, gute gesundheitliche Basis) positive Reize setzen — z. B. auf das Immunsystem, Durchblutung oder Regeneration. Aber:
    • Für Menschen mit bekannten Risikofaktoren (Bluthochdruck, Gefäßprobleme, Herzkrankheiten) besteht ein potenzielles Risiko, dass der Kälteschock akute Gefäßereignisse (wie Schlaganfall) auslösen kann.
    • Wenn du überlegst, Eisbaden in dein Leben zu integrieren, tue es vorsichtig: immer langsam beginnen, nicht allein, und im Zweifelsfall Rücksprache mit Ärzt:in halten.

Challenge der Woche – Schlaganfallrisiko

Viele Schlaganfälle sind vermeidbar, wenn man die eigenen Risikofaktoren rechtzeitig kennt. Um das eigene Schlaganfallrisiko herauszufinden, gibt’s einen super einfachen & kostenlosen Online-Test von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe.

Deine Aufgabe diese Woche:
Mach den Online-Risikotest – anonym, kostenlos und in ca. 10 Minuten erledigt. Du bekommst direkt eine Einschätzung, wie hoch dein persönliches Risiko ist, und welche Faktoren bei dir eine Rolle spielen könnten.Online, kostenlos, kein Arzttermin, kein Aufwand – aber viel Klarheit. Nimm dir diese Woche die Zeit den Test zu machen. Hier geht’s zum Test 👉 Jetzt Risiko testen

Zitat der Woche

„Die besten Ärzte der Welt sind: Dr. Diät, Dr. Ruhe und Dr. Fröhlichkeit.“ – Jonathan Swift

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