#076 – Longevity für Kinder
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Zahl der Woche – 45%
Laut der aktualisierten Lancet Commission on Dementia (2024) ließe sich fast jede zweite Demenzerkrankung verhindern – genauer gesagt rund 45 % der Fälle. Die Meta-Analyse fasst neue Forschungsergebnisse seit dem Bericht von 2020 zusammen und zeigt: Unser Lebensstil und bestimmte medizinische Faktoren haben erheblichen Einfluss auf das Demenzrisiko.
Zu den 14 beeinflussbaren Risikofaktoren zählen unter anderem:
- Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht
- Bewegungsmangel, Diabetes, Depression
- Übermäßiger Alkoholkonsum, traumatische Hirnverletzungen
- Luftverschmutzung, soziale Isolation, geringe Bildung
- Neu hinzugekommen: unbehandelte Sehschwäche und hoher LDL-Cholesterinspiegel
Die Studien verdeutlichen, dass Prävention schon früh im Leben ansetzen sollte – etwa durch Bewegung, Bildung, gesunde Ernährung und die Behandlung von Herz-Kreislauf-Risikofaktoren. Selbst im höheren Alter lohnt es sich, aktiv zu werden: Wer Risikofaktoren reduziert, kann den Ausbruch von Demenz deutlich hinauszögern oder sogar verhindern.
Das Fazit der Forschenden: Wir sind dem Schicksal nicht ausgeliefert. Knapp die Hälfte aller Demenzfälle ließe sich vermeiden, wenn wir gezielt an diesen Stellschrauben drehen – ein starkes Argument, jetzt damit anzufangen.
Wie alt werden Kinder, die 2025 geboren sind

Erstellt mit Dall-E
Wie alt können Babys, die 2025 auf die Welt kommen, wohl im Durchschnitt werden? 100, 120 oder gar schon unsterblich? Hier ein realistischer Blick:
- Lebenserwartung: In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Neugeborene bei rund 82,2 Jahren für das Jahr 2025. In der EU insgesamt liegt sie aktuell bei etwa 81,4 Jahren.
- Was sagen Longevity-Startups? Es gibt durchaus Visionäre wie Peter Diamandis, die meinen, der Tod sei ein lösbares Problem – dank Stammzellen, Genreprogrammierung und KI. Auch der “Don’t Die”-Biohacking-Fanatiker Bryan Johnson propagiert stur ein Kampfkonzept gegen das Altern.
- Sind unsere 2025‑Kinder schon dabei? Eher nicht. So ambitioniert manche Ideen und Startups auch klingen – regulatorische Hürden, ethische Fragen, komplexe Biologie und schlicht Zeit bis zum medizinischen Durchbruch verhindern, dass solche Versprechen kurzfristig realistisch sind.
Unsere Kleinen werden vermutlich kein Abenteuer in Richtung Unsterblichkeit erleben – aber sie haben gute Chancen, deutlich über 80 Jahre alt zu werden. Das Einzige, was wir wirklich kontrollieren können sind die Longevity Basics an. Damit legen wir den besten Hebel für ein langes und gesundes Leben.
Longevity Maßnahmen für Babies & Kinder
Seit ein paar Wochen ist hier nichts mehr wie vorher – unsere kleine Tochter ist da und sorgt seitdem für jede Menge Action (und zu wenig Schlaf). Natürlich will ich ihr den bestmöglichen Start in ein langes, gesundes und glückliches Leben geben. Also habe ich mich schlau gemacht, welche präventiven Maßnahmen für Babys und Kinder wirklich zählen – und die wichtigsten Erkenntnisse für dich kompakt zusammengefasst:
1. Stillen (mind. 6, besser 18 Monate)
Laut Studien senkt Stillen das Risiko für spätere Übergewichts-Neigung und Allergien – erste Effekte zeigen sich schon im ersten Lebensjahr.
2. Übergewicht im Kindesalter vermeiden
Früh angelegte Fettzellen bleiben lebenslang aktiv – ein Grund, dem Ganzen vorzubeugen. Studien zeigen, dass Faktoren wie unregelmäßiges Frühstück, zu viel Bildschirmzeit, süße Getränke oder wenig Bewegung das Risiko deutlich erhöhen. Diese frühen Weichen bestimmen, wie leicht oder schwer Gewicht später zu halten ist.
3. Sonnenschutz nicht unterschätzen
Sonnenbrand in jungen Jahren kann das Hautkrebsrisiko massiv steigern. Die Haut der Kleinsten regeneriert sich zwar gut – aber eben nicht perfekt. Besser: UV-Schutzkleidung, Schatten, Sonnenschutzcreme. Warum? Weil Schäden sich rächen – später.
4. Vorleben
Kinder lernen durch Beobachtung. Begeisterung ist ansteckend – Zwang eher abschreckend. Wenn du selbst frisches Obst & Gemüse genießt, draußen aktiv bist und das alles mit Freude, folgen sie oft ganz von allein. Wenn’s für sie nicht „zieht“, bringt Zwang nur Grollen, nicht Gesundheit.
5. Zeit draußen – für Körper & Geist
Regelmäßiger Aufenthalt im Freien reduziert Stresshormone, fördert kognitive Entwicklung und hebt die Stimmung – eine einfache, aber effiziente Langlebigkeitsmaßnahme.
6. Frühes Screening & Entwicklung fördern
Das Erkennen von Entwicklungsverzögerungen durch Screening (z. B. Sprache, Motorik) ermöglicht frühzeitige Intervention – und spart später potenziell viel Leid (und Kosten).
7. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen & Impfungen
Impfungen, Entwicklungs- und Verhaltensscreenings, sowie Beratungen zu Ernährung, Bewegung und Mundgesundheit gehören zu den wichtigsten Säulen einer effektiven Prävention im Kindesalter.
8. Bildschirme so wenige wie nötig
Zu viel davon – besonders ohne Begleitung und vor dem Schlaf – kann bei Kindern langfristig wirken wie heimliche Karies fürs Gehirn: langsameres Wachstum, schlechterer Schlaf, erhöhte gesundheitliche Risiken und emotionale oder soziale Probleme. Die Lösung? Bewusste Nutzung und zeitliche Grenzen – und lieber mal gemeinsam draußen statt allein vor dem Screen.
All das sind Schritte, die Kindern helfen können, langfristig gesund und stark aufzuwachsen. Aber: Nichts davon ist ein Muss. Nicht jede Familie kann oder will alles umsetzen – und das ist völlig okay. Wichtig ist mir nur, dass wir unseren Kindern nichts aufzwingen. Wie schon in Punkt 4 gesagt: Vorleben statt verordnen. Wenn sie Gefallen daran finden, übernehmen sie es vielleicht von ganz allein.
Challenge der Woche – Sei ein Baby
Babys verbringen einen Großteil ihres Tages am Boden – krabbelnd, rollend, sitzend, liegend. Für sie ist das völlig normal, für uns Erwachsene dagegen oft eine Seltenheit. In dieser Woche lautet deine Aufgabe: Jeden Tag mindestens 10 Minuten bewusst auf dem Boden verbringen.
Du kannst dich einfach in den Schneidersitz setzen und ein Buch lesen, dich flach hinlegen und die Wirbelsäule entlasten, ein paar Dehnübungen machen oder dich spielerisch rollen. Wer es sportlicher mag, kann Planks, Yoga-Posen oder leichte Mobilitätsübungen einbauen.
Der Clou: Mach es barfuß, wenn möglich. Das stärkt zusätzlich die Fußmuskulatur und gibt deinem Körper sensorische Reize, die wir im Alltag oft verlieren.
Warum?
- Trainiert spielerische Bewegung – das ist gut für Körper & Kopf.
- Fördert Beweglichkeit in Hüften, Knien und Rücken.
- Aktiviert Muskulatur, die im Alltag oft vernachlässigt wird.
Zitat der Woche
„Die Kinder kennen weder Vergangenheit, noch Zukunft, und – was uns Erwachsenen kaum passieren kann – sie genießen die Gegenwart.“ – Jean de la Bruyére
